Die denkmalgeschützte Burg Mylau ist die einzige fast vollständig erhaltene und zugleich größte Burganlage des sächsischen Vogtlandes und damit ein herausragendes Architekturdenkmal. Die Sammlungsbestände des kulturhistorischen Museums in der Burg gehören zu den ältesten musealen Sammlungen im sächsisch-vogtländischen Raum.
Die baugeschichtlichen Wurzeln der Burg liegen im Mittelalter. Bis heute zeugen der 27 m hohe mächtige Bergfried und die beiden Vierecktürme von dieser Epoche. Als Wehrburg gebaut, stellte die Burg den administrativen Mittelpunkt der Region im Laufe des mittelalterlichen Landesausbaus. Die quellenkundlich belegbare Geschichte setzt mit der urkundlichen Erwähnung Mylaus im Jahr 1212 ein. Kaiser Karl IV. besuchte 1367 die Burg und verlieh der Siedlung an ihrem Fuße das Stadtrecht.
Ab Mitte des 15. Jahrhunderts nutzte das Adelsgeschlecht von Metzsch die Burg als Wohnanlage. Ein prominenter Abkömmling der Familie war Joseph Lewin von Metzsch – ein Freund Martin Luthers und Wegbereiter der Reformation in Sachsen. Auch andere Adelsfamilien wie die von Schönberg, die Adelsfamilie von Bose und die Familie von Planitz bewohnten die Burg. Auf sie folgten Burgbesitzer bürgerlicher Abstammung, wie der Kaufmann Christian Friedrich Petzold und Gottfried Golle. Mit Golle ging Ende des 18. Jahrhunderts die Nutzung der Burg als Wohnstätte zu Ende. Von 1808 bis 1828 bezog die Baumwollspinnerei des Mylauer Textilunternehmers Christian Gotthelf Brückner die Burg. Nach jahrelangem Leerstand fand die Kattun- und Wolldruckerei Baust von 1868 – 1894 ihr Domizil in den geschichtsträchtigen Mauern.
Ab 1892 ging die Burg in städtische Verwaltung über. Der im selben Jahr gegründete Schlossbauverein setzte sich nun für den Erhalt des Burggebäudes ein. Die bauliche Hülle und die Innenräume wurden von 1892 bis 1908 im Stile des Historismus umfassend saniert und neu gestaltet. Im Rahmen dieser Arbeiten wurden Museumsräume, eine Schlossschenke und der Ratssaal eingerichtet. Ab 1896 nutzte die Stadtverwaltung die Burg als Rathaus.
Seit 2010 ist der futurum vogtland e. V. für die Burganlage verantwortlich. Unter seiner Führung konnten verschiedene Projekte zum baulichen Erhalt der Burg - wie 2013/14 die Sanierung der Oberen Burg zur Museumsnutzung, 2021 der Ausbau der Begegnungsstätte oder auch die Teilsanierung der Burgmauer realisiert werden.